Aktuelle Ausstellungen 24.
März – Mitte August 2024
Das Jahr 1924 hatte für die
turbulenten Ereignisse der Weimarer Republik eine besondere Bedeutung: Die
Nachkriegskrisen mit den Angriffen auf die junge Demokratie von links und
rechts schienen ebenso bewältigt wie die Hyperinflation, so dass eine Phase der
Stabilisierung eintrat, die zugleich eine Explosion künstlerischer,
kultureller und wissenschaftlicher Kreativität ermöglichte. 1924 ist auch das
Jahr, das für den in Osnabrück geborenen Schriftsteller Erich Maria Remarque
und den ebenfalls in Osnabrück geborenen Künstler Friedrich
Vordemberge-Gildewart (VG) ein Wendepunkt ist. Sie kannten sich aus Osnabrück
und trafen in Hannover wieder aufeinander. Im
Remarque-Friedenszentrum stehen Remarques Jahre in Hannover im
Mittelpunkt, eine Station zwischen Osnabrück und Berlin, wo Remarque wenige
Jahre später mit dem Antikriegsroman Im Westen nichts Neues die Bühne
der Weltliteratur betrat. Die Ausstellung endet mit der Bücherverbrennung im
Mai 1933: Auch die Werke Remarques wurden in zahlreichen Städten Deutschlands
unter dem Gejohle des Mobs auf die Scheiterhaufen geworfen. Im VG-Haus (Große Gildewart 27,
49074 Osnabrück) wurden vier Werke zeitgenössischer konkreter Künstler
gezeigt, die in einem ideellen, strukturellen oder materiellen Bezug zu den
Werken von VG vor 100 Jahren stehen. In Reprints der VG-Originale wird
erkennbar, dass VG schon in seiner ersten Ausstellung durch die Verwendung
unterschiedlicher Materialien, Formen und Farben einen thematischen
Spannungsbogen skizzierte, der noch in Entwicklungen aktueller Kunst
erkennbar ist. Dieser Teil der Ausstellung ist bereits beendet. Als
Begleitprogramm werden Vorträge und Führungen veranstaltet. Details entnehmen
Sie bitte dem Flyer und den Ankündigungen in Presse und Internet. Die
Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Erich Maria
Remarque-Friedenszentrums und der initiative vordemberge-gildewart. (zu
den Fotos: links Friedrich Vordemberge-Gildewart
in Hannover, 1920er-Jahre, fotografiert von Käte Steinitz ©Museum Wiesbaden,
Archiv Vordemberge-Gildewart; rechts Erich Maria Remarque in der Redaktion
von Sport im Bild, fotografiert von
Edith Doerry, 1924 ©Erich Maria Remarque-Friedenszentrum) |
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Nächste
Veranstaltung Donnerstag, 29. August, 19 Uhr (Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum) Ansgar
Schulz-Mittenzwei liest aus dem Buch seines Vaters: Bernhard Schulz. Der Löwenzahn zermalmt nicht die
Kesselpauke Als Soldat der deutschen Wehrmacht verfluchte Bernhard
Schulz den Krieg. Nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft kehrte er im
Spätsommer 1946 zu seiner Familie nach Osnabrück zurück und war dort lange
Jahre Feuilletonchef der Neuen Tagespost. Der Autor spiegelt
auf beklemmende Weise das lange tabuisierte Kriegstrauma der Veteranen wider. Gezeigt
werden auch zwei Wochenschauen aus dem Zweiten Weltkrieg. Der
Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Montag, 10. Juni, 19 Uhr (Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum) Klaus Neumann: »Die Würde der
anderen« – Lesung und Gespräch zu seinem Buch Blumen und Brandsätze. Eine
deutsche Geschichte 1989-2023 Die Unterbringung von Schutzsuchenden, ob in
Containersiedlungen, auf Wohnschiffen, in Zelten, in
Gemeinschaftsunterkünften oder in Hotels, war und ist oft umstritten. Mit
seiner Geschichte der Aufnahme von Asylsuchenden, Flüchtlingen und
Aussiedlern in den letzten 35 Jahren – und lokalen Geschichten aus dem
Hamburger Westen, der Sächsischen Schweiz und dem Osterzgebirge – will das im
April erschienene Buch Blumen
und Brandsätze. Eine deutsche Geschichte, 1989-2023 (Hamburger
Edition) unaufgeregte und fundierte Diskussionen anstoßen über den Umgang mit
Menschen, "die wir nicht gerufen haben", aber auch über so
unterschiedliche Themen wie Gerechtigkeit, Rassismus und demokratische
Teilhabe.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Erich Maria
Remarque-Friedenszentrums und des Instituts für Migrationsforschung und
Interkulturelle Studien (IMIS) der
Universität Osnabrück. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung
ist nicht erforderlich. Montag, 3. Juni, 19 Uhr (Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum)
Vordemberge-Gildewart zog nach Hannover, um
sein Handwerk als Tischler zu vervollständigen. In der Stadt traf er jedoch
auf die Avantgarde der Kunst und der Literatur. Im Haus der Kestner-Gesellschaft
übernahm er das Atelier von El Lissitzky und schloss Freundschaft mit Kurt
Schwitters und dem Ehepaar Theo und Nelly van Doesburg, wichtigen
Wegbereitern und -begleitern in Bezug auf seine Entwicklung als Künstler.
Hier gründete er 1924 zusammen mit Hans Nitzschke die "Gruppe K",
für deren Ausstellungskatalog Erich Maria Remarque das Vorwort schrieb. Dr. Hans Peterse (*1959) ist Historiker,
Koordinator der VG-Initiative sowie Vorstandsmitglied der Stiftung kkk. 2022
hat er die Ausstellung „Amsterdam, Zufluchtsort. Friedrich
Vordemberge-Gildewart und Ilse Leda, ihr Leben im Exil 1938–1950“ im
Remarque-Friedenszentrum kuratiert und ist auch an der aktuellen
Sonderausstellung „Aufbruch 1924: VG und Remarque“ beteiligt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich. Hinweis: Der ursprünglich für diesen Termin
angekündigte Vortrag von Claudia Junk wird auf einen späteren Termin
verschoben. Mittwoch, 15. Mai, 19 Uhr (Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum)
Hollywood im Jahr des Börsencrashs. Der
Privatdetektiv Hardy Engel kommt endlich aus dem Gefängnis frei. William R.
Hearst, der mächtige Filmmogul und Verleger höchstpersönlich, hat unter
dubiosen Umständen seine Entlassung erwirkt. Jetzt soll Engel herausfinden,
wer den Boulevard-Tycoon erpresst. Dabei geht es um einen seltsamen
Todesfall, der Hardy immer mehr interessiert: 1924 verstarb der berühmte
Filmpionier Thomas Ince kurz nach seiner Geburtstagsfeier auf Hearsts Jacht.
War es wirklich ein natürlicher Tod, wie alle Anwesenden bezeugten? Welche
Rolle spielt Hearsts Liebesbeziehung mit der Schauspielerin Marion Davies,
und war auch der deutsche Universal-Chef Carl Laemmle an Bord? Um der
Wahrheit auf den Grund zu kommen, muss Hardy Engel zunehmend gegen seinen
eigenen Auftraggeber ermitteln. Ein gefährliches Doppelspiel beginnt … In die fesselnde Handlung eingewoben sind zahlreiche
Ereignisse und Personen aus Hollywoods goldenem Zeitalter: eine heikle Affäre
von Charlie Chaplin, das Aufkommen des Tonfilms, Intrigen um die erste
Oscar-Verleihung. Und die Dreharbeiten zur ersten Verfilmung von Erich Maria
Remarques Im
Westen nichts Neues, die Hardy Engel als Kriegsveteran beratend begleitet
und die ihn zusammen mit Laemmle wieder in seine deutsche Heimat führt. Hier
trifft Hardy Engel auch den Autor Remarque.... Christof Weigold gelingt es, unterhaltsam und
spannend aus der Hollywood-Welt zu berichten und gleichzeitig ein stimmiges
Bild der 1920er-Jahre zu schaffen. Der böse Vater ist der vierte Band der
Krimi-Reihe um Hardy Engel, erschienen im Kampa-Verlag. Hier einige Pressestimmen: »Der böse Vater ist der vierte Band dieser
Reihe und womöglich ist er der beste, der komplexeste.« Claudius Seidl / Frankfurter
Allgemeine Zeitung »Opulent, super recherchiert und glänzend
geschrieben!« Stephan Bartels / Brigitte »Ein exzellenter deutscher Krimi, originell
und lässig, clever und spannend, ironisch und amüsant erzählt
von Christof Weigold.« Norbert Wehrstedt / Leipziger Volkszeitung Christof Weigold,
1966 in Mannheim geboren, schrieb Theaterstücke, war fester Autor der Harald-Schmidt-Show und arbeitet
heute als freier Drehbuchautor für Film und Fernsehen. 2018 erschien der
erste Band der Reihe um den deutschen Privatermittler Hardy Engel, Der Mann, der nicht mitspielt.
Weigold gewann damit den Preis des Mordsharz-Festivals für das beste deutschsprachige
Debüt und war für den Glauser-Preis nominiert. Es folgten zwei weitere Teile:
Der blutrote Teppich
und Die letzte Geliebte.
In Das brennende Gewissen ermittelt
zum ersten Mal der Fallanalytiker Felix Petry, der wie Christof Weigold in
München lebt. Vortragsreihe zur Ausstellung Aufbruch 1924: Vordemberge-Gildewart und
Remarque – zwei Wegbereiter der Moderne / 2024 Zeitgenössische Perspektiven Montag, 6. Mai 2024, 19 Uhr (Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum):»›... elastisch wie'n Contiball‹ – Remarques Jahre
in Hannover und die Diskussion um Im Westen nichts Neues«. Vortrag von
Martin Siemsen Montag, 13. Mai 2024, 19 Uhr (Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum): »Zu Gestaltungsvarianten zeitgenössischer
konkreter Kunst«. Vortrag von Prof. Dr. M. Bleyl Finissage im VG-Haus, 26. Mai 2024, 17
Uhr; Künstler-Gespräch mit Prof. Dr. Matthias Bleyl Montag, 3. Juni 2024, 19 Uhr (Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum): Friedrich Vordemberge-Gildewart in Hannover.
Künstlerische Entfaltung und Netzwerk. Vortrag von Dr. Hans Peterse Mittwoch, 28. Februar, 19 Uhr (Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum)
Der Titel war da, bevor der Text da war. Ich hatte im Vorfeld Drei Kameraden von Erich Maria Remarque gelesen. Das hat mich wider Erwarten total geplättet. Es geht um drei Männer, die sich im Ersten Weltkrieg kennenlernen und die ihr gemeinsames Trauma eint. Das Buch hat mir gezeigt, dass ich diese Art Freundschaftsgeschichte auch über Frauen lesen möchte. Dadurch, dass mein Text letztlich von drei Frauen handelt, die ihre eigenen Kämpfe gemeinsam durchstehen und eine Vergangenheit teilen, hat der Titel sehr gut gepasst. Bazyars Roman Drei
Kameradinnen erschien im Frühjahr 2021 und war unter anderem auf der
Longlist zum Deutschen Buchpreis nominiert. 2023 erhielt sie den
Ernst-Toller-Preis. Im Rahmen des
Projektes »Ein Geschenk für Remarque« zum 125. Geburtstag des Autors im
letzten Jahr verfasste Shida Bazyar einen neuen Text, »Von Kameradin zu
Kamerad«, und stellte ihn dem Remarque-Friedenszentrum zur Verfügung. Auf der
Veranstaltung wird er erstmalig von ihr gelesen. Auf
der Seite des Verlages Kiepenheuer & Witsch heißt es zum Roman: Shida
Bazyar erzählt voller Wucht und Furor von den Spannungen und
Ungeheuerlichkeiten der Gegenwart – und von drei jungen Frauen, die zusammenstehen,
egal was kommt. Seit ihrer gemeinsamen Jugend in der Siedlung verbindet Hani,
Kasih und Saya eine tiefe Freundschaft. Nach Jahren treffen die drei sich
wieder, um ein paar Tage lang an die alten Zeiten anzuknüpfen. Doch egal ob
über den Dächern der Stadt, auf der Bank vor dem Späti oder bei einer
Hausbesetzerparty, immer wird deutlich, dass sie nicht abschütteln können, was
jetzt so oft ihren Alltag bestimmt: die Blicke, die Sprüche, Hass und rechter
Terror. Ihre Freundschaft aber gibt ihnen Halt. Bis eine dramatische Nacht
alles ins Wanken bringt. Drei
Kameradinnen ist ein aufwühlender, kompromissloser und berührender Roman
über das außergewöhnliche Bündnis dreier junger Frauen – und über das
einzige, das ein selbstbestimmtes Leben möglich macht in einer Gesellschaft,
die keine Andersartigkeit duldet: bedingungslose Freundschaft. In
Zusammenarbeit mit dem Literaturbüro Westniedersachsen und der Buchhandlung Zur
Heide. Der
Eintritt ist frei.
Buchvorstellung: Harro Zimmermann über
Günter Grass Günter
Grass – Schriftsteller und Bildkünstler, streitbarer Geist und
Literaturnobelpreisträger. Sein
Leben und Werk nimmt Harro Zimmermann mit einem fast 1.000seitigen Buch in
den Blick, das als künftiges Standardwerk gelten kann. Die
internationale Forschung zu Günter Grass und sein umfangreicher Nachlass
werden aufgearbeitet, zahlreiche seiner Wegbegleiter, Kritiker und Zeitzeugen
kommen zu Wort. Harro
Zimmermann, Jahrgang 1949, war Kulturredakteur bei Radio Bremen und
Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität
Bremen. Er
ist Mitglied im deutschen PEN-Zentrum und in der Jury der
"Sachbuch-Bestenliste" von Literarischer Welt, ORF 1, RBB
und Neuer Zürcher Zeitung. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich.
Premierenlesung: Widerstand im
Osnabrück der NS-Zeit Im
Rahmen einer Premierenlesung berichten Mitglieder des ILEX-Kreises als
Autor*innen verschiedener Buchbeiträge darüber, wie sich Menschen in Osnabrück
in unterschiedlicher Art und Weise dem menschenverachtenden NS-System
widersetzt haben. Vorgestellt werden spannende Ereignisse und engagierte
Personen aus Osnabrück, die häufig zu Unrecht vergessen wurden. Die jetzt
erforschten ausführlichen Geschichten von 36 mutigen Menschen und 70 weitere
Biografien sind als Sammelband mit dem Titel Widerstand im Osnabrück der
NS-Zeit im Buchhandel erhältlich. Der
ILEX-Kreis möchte mit seinem Namen an den Redakteur der 1933 verbotenen
Tageszeitung Freie Presse, Josef Burgdorf (1895-1964), erinnern, der gut
recherchierte, spitze
Artikel gegen die Nationalsozialisten mit dem Pseudonym "Ilex"
unterschrieb, was in botanischem Sinne "Stechpalme" bedeutet. Von
1933 bis 1945 war Burgdorf Leiter einer vom ILEX-Kreis entdeckten örtlichen
Untergrundbewegung. Dienstag, 14. November, 19.00 Uhr (Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum) Vortrag von Dr. Vanuhi Baghmanyan "Erich Maria Remarque - der aktuellste
Autor in Armenien" Unter
dem Titel "Erich Maria Remarque - der aktuellste Autor in Armenien"
wird Frau Dr. Baghmanyan nicht nur über ihre Übersetzungen von Remarques
Romanen sprechen, sondern auch den Stellenwert Remarques vor den aktuellen
Kriegs-Ereignissen in Armenien beleuchten und dem Phänomen "Remarquismus"
nachgehen. Der
Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 11. Oktober, 17 Uhr, Theater am Domhof
(Foyer) Lesung
mit Hélène Cixous
Die renommierte Schriftstellerin und
Theatermacherin Hélène Cixous ist am Mittwoch, 11. Oktober um 17 Uhr wieder einmal in
Osnabrück, der Heimatstadt ihrer Mutter. Im Foyer des Theaters Osnabrück wird
sie über die beiden neuen deutschen Übersetzungen ihrer Romane Wohlverwahrte Ruinen und Wir trotzen den
Vorzeichen sprechen.
Gemeinsam mit ihrem Publikum begibt sie sich damit auf
Erinnerungsspaziergänge, deren Wege, wie schon ihre Romane Osnabrück oder Osnabrück
Hauptbahnhof nach Jerusalem, tief in die nationalsozialistische
Vergangenheit Osnabrücks hineinführen. In Wohlverwahrte Ruinen führt Cixous ihre
Leserinnen und Leser noch einmal in das Osnabrück ihrer Mutter Eve. Dabei
verwebt sich das Schicksal Eves mit den Hexen- und Judenverfolgungen, die
dort stattgefunden haben. So wie die Schriftstellerin im Herzen Osnabrücks
auf die wohlverwahrten Ruinen der zerstörten Synagoge stößt, so begegnet ihr
ein ordentlich gehaltenes Inventar aus Eves Leben, gut verstaut in einem
großen schwarzen Koffer. Dieses Inventar beschwört die Ruinen von Eves Leben
als Hebamme in Algerien herauf. „Wir trotzen den Vorzeichen“ ist ein Zitat
aus Shakespeares Hamlet, mit dem Cixous das
Leben als sich immer neu erfindender Widerstand gegen jene Mächte feiert, die
es auslöschen wollen – zum Beispiel in den Zwillingstürmen des New Yorker
World Trade Centers. Die deutsche Übersetzung wird gelesen von
Schauspielerin Nientje Schwabe. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit der Autorin
moderiert von Dr. Sven Jürgensen, dem kommissarischen Leiter des
Erich-Maria-Remarque Friedenszentrums. Veranstalter sind das Erich-Maria-Remarque
Friedenszentrum, das Theater Osnabrück und das Literaturbüro
Westniedersachsen. |
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Außer
Haus 23.
Mai 2024, 19:00 Uhr: Agricolaforum Chemnitz
Der Osnabrücker Schriftsteller Erich Maria Remarque gilt
als »Chronist des 20. Jahrhunderts«. Beginnend mit Im Westen nichts Neues zum Ersten Weltkrieg, begleiten die
nachfolgenden Romane Remarques die Geschehnisse in Deutschland und Europa und
beleuchten die Schrecken des Nationalsozialismus ebenso wie Ursachen, Formen
und Folgen von Flucht und Emigration. Seine Romane der 1950er-Jahre gelten
als Romane »gegen die Adenauer-Restauration« und sind seinem eigenen
Anspruch, mit Literatur für schonungslose Aufklärung zu sorgen, geschuldet.
So erscheint der Roman über ein deutsches Konzentrationslager, Der Funke Leben, bereits 1952, zu einer
Zeit, als die Aufarbeitung der jüngsten deutschen Geschichte zugunsten des
zukunftsorientierten Wiederaufbaus weit hintenan geschoben wurde. Claudia Junk ist Mitarbeiterin
des Erich Maria- Remarque-Friedenszentrums in Osnabrück, liest aus diesem
Roman und erläutert dabei die Zusammenhänge zwischen Remarques
aufklärerischem Anspruch und der gleichzeitigen Ablehnung in der BRD. Darüber
hinaus gibt sie Einblick in Remarques Biographie. Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit den
Tagen der Jüdischen Kultur Chemnitz statt. Veranstaltungsort
TU Chemnitz Anmeldung unter: https://www.katholische-akademie-dresden.de/13-agricolaforum-chemnitz/1857-der-funke-leben 18.
Oktober 2023, 19:30 Uhr: Kathedralforum Dresden: Der Funke Leben – Literarische
Hommage auf Erich Maria Remarque Der Osnabrücker Schriftsteller Erich Maria Remarque gilt
als »Chronist des 20. Jahrhunderts«. Beginnend mit »Im Westen nichts Neues«
zum Ersten Weltkrieg, begleiten die nachfolgenden Romane Remarques die Geschehnisse
in Deutschland und Europa und beleuchten die Schrecken des
Nationalsozialismus ebenso wie Ursachen, Formen und Folgen von Flucht und
Emigration. Seine Romane der 1950er-Jahre gelten als Romane »gegen die
Adenauer-Restauration« und sind seinem eigenen Anspruch, mit Literatur für
schonungslose Aufklärung zu sorgen, geschuldet. So erscheint der Roman über
ein deutsches Konzentrationslager, »Der Funke Leben«, bereits 1952, zu einer
Zeit, als die Aufarbeitung der jüngsten deutschen Geschichte zugunsten des
zukunftsorientierten Wiederaufbaus weit hintenan geschoben wurde. Claudia Junk ist Mitarbeiterin des Erich Maria-
Remarque-Friedenszentrums in Osnabrück, liest aus diesem Roman und erläutert
dabei die Zusammenhänge zwischen Remarques aufklärerischem Anspruch und der
gleichzeitigen Ablehnung in der BRD. Darüber hinaus gibt sie Einblick in
Remarques Biographie. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Elena Rubinova,
Klavier, Mitglied der Jüdischen Gemeinde Dresden, und Matthias Werner, Flöte,
Vorstandsmitglied des Freundeskreises Dresdner Synagoge e.V. Die
Veranstaltung findet in Zusammenarbeit von Katholischer Akademie und
Freundeskreis Dresdner Synagoge e.V. statt. 16.
März – 16. Juli 2023: Ausstellung und Auftakt zu den Veranstaltungen zum 125.
Geburtstag Remarques
Kunstausstellung
der Erich Maria Remarque-Schule Osnabrück
Die Jahrgänge 5-10
der Erich Maria Remarque-Schule in Osnabrück nutzen das Jubiläumsjahr als
Anlass für eine intensive künstlerische Auseinandersetzung mit dem
Schriftsteller. Dabei wurden verschiedene Techniken und Medien benutzt. Es
entstanden Malereien, Zeichnungen, Graphiken, dreidimensionale Arbeiten und
auch digitale Medien kamen zum Einsatz. In unterschiedlichsten Formaten vom
Klein- bis zum Großformat entstanden so bildnerische und plastische Produkte.
Zugleich eröffnet das
Format einer außerschulischen Ausstellung neue Möglichkeiten für die
beteiligten Schüler*innen: Sie erleben eine Wertschätzung ihrer Werke und
sehen die sinnstiftende Kraft, die eine Begegnung mit (ihrer) Kunst bietet.
Die Beteiligung an der Planung und Durchführung bietet wichtige Erfahrungen:
Rahmung, Beschilderung, Auswahl der Exponate, Hängung und Präsentation… Thematisch wird Bezug
genommen auf Portraits von Remarque und seinem Umfeld, Remarque als
Kunstsammler und auf die Stadt Osnabrück, in der der Autor aufgewachsen ist. Die Ausstellung wird vom 16. März bis Mitte Juli 2023 in
den Fluren der Volkshochschule gezeigt. 18. April 2023, 19-21
Uhr Bildungszentrum Pforzheim: Online-Seminar zu E.M. Remarque im
Kontext des Ukraine-Krieges; mit Alice Cadeddu Erich Maria Remarque schuf
mit seinem Roman Im Westen nichts Neues (1929) nicht nur ein bis heute
weltweit gelesenes Stück literarischer Erinnerungskultur, er traf mit seinem
Werk auch einen schmerzenden Nerv. Indem er die bittere Wahrheit über den
Krieg erzählte, befreite er eine ganze Generation von ihrer Sprachlosigkeit,
die der Erste Weltkrieg hinterlassen hat. Heute, fast 100 Jahre später, sind
seine Bücher aktueller denn je: Als Russland am 24. Februar 2022 in die
Ukraine einmarschierte, werden Remarques Aussagen weltweit in politischen
Stellungnahmen zitiert. Der Vortrag wird,
ausgehend von Im Westen nichts Neues und Remarques eigenen Erlebnissen
im Ersten Weltkrieg, die Positionen und Stellungnahmen des Schriftstellers zu
diesen Fragen beleuchten. Sie werden im Kontext des aktuellen Angriffskrieges
Russlands in der Ukraine aufzeigen, welche Aktualität Remarque und sein Werk
heute noch immer haben. Anhand von Beispielen wird veranschaulicht, wie
Remarques humanistische Überzeug als Friedensbotschaft für die Protestbewegungen
gegen Putins Krieg in der Ukraine eingesetzt wird.
Gymnasium Katedralskolan in Lund
(Schweden): »Erich Maria Remarque und die
Friedensstadt Osnabrück« Vortrag von Alice Cadeddu Vortrag im Gymnasium
Katedralskolan in Lund als Vorbereitung einer Reise des Partnerschaftsvereins
Lund-Greifswald nach Osnabrück, die für den Sommer 2023 geplant ist. |
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News Erich Maria
Remarque und Osnabrück auf ARTE Mittwoch, 14. Februar, 13:24 Uhr (oder in der Mediathek):
Mehrfach war der Filmemacher Heinz Cadera mit seinem
Kameramann Sven Giebel 2023 in Osnabrück, hat sich in der Heimatstadt Erich
Maria Remarques umgeschaut, seine Romane und Tagebücher gelesen und Gespräche
mit dem Osnabrücker Theaterregisseur Christian Schlüter geführt, der im
vergangenen Jahr, 125 Jahre nach der Geburt des Autors, das Stück Der Weg zurück nach Remarques Roman
auf die Bühne brachte. Ausgangspunkt für die Recherchen von Cadera war das Erich
Maria Remarque-Friedenszentrum, wo er das umfangreiche Archiv nutzte und mit
Dr. Sven Jürgensen und Claudia Junk Interviews aufnahm. Cadera und Giebel
besuchten die Schlachtfelder von Verdun zusammen mit dem französischen
Studenten Hubert Lanois, der vor zwei Jahren als Praktikant im
Remarque-Friedenszentrum tätig war. Auch die Stadt Duisburg, wo nicht nur die
Waffen für den Krieg produziert wurden, sondern wo Remarque sich nach einer
Verletzung im Lazarett aufhielt und die ersten Recherchen für seinen späteren
Welterfolg Im Westen nichts Neues
notierte, war einen Besuch wert. Entstanden ist ein sorgfältig recherchiertes
Porträt mit großer Aktualität: ein Antikriegsfilm über ein Antikriegsbuch. Der Film Erich
Maria Remarque und das Grauen des Krieges ist bereits in der Mediathek
bei ARTE abrufbar. Ausgestrahlt wird der Film am 14. Februar um 13.25 Uhr. Foto: Claudia Junk, Jens Giebel und Heinz Cadera bei Dreharbeiten im
Kreuzgang des Osnabrücker Doms. ©Sven Jürgensen
Alice
Cadeddu, Claudia Junk, Thomas F. Schneider (Hgg.). Networking
Remarque. Zum 125. Geburtstag Erich Maria Remarques. Erich Maria Remarque-Jahrbuch/Yearbook XXXIII, 2023, 263 Seiten,
kartoniert. Universitätsverlag Osnabrück bei V&R unipress (Göttingen). € 35,– (D) ISBN 978-3-8471-1699-8 Erhältlich über den Buchhandel und im
Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum Zum
125. Geburtstag Erich Maria Remarques am 22. Juni 2023 untersuchte die
Remarque-Forschung Netzwerke, an denen Remarque beteiligt war und Netzwerke,
die aufgrund seines Wirkens etabliert wurden und bis heute nachwirken,
teilweise auch gerade erst aus aktuellen Anlässen entstanden sind. So wurden
beispielsweise sowohl in Kiew als auch in Moskau Protestaktionen gegen den
Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 mit Auszügen oder
ganzen Ausgaben aus Im Westen nichts
Neues begleitet. Remarque selbst nutzte seine Kontakte zur Unterstützung
von Exilanten, zur Rettung von Kunst und zur globalen Verbreitung seiner
Werke, gemäß seinem Selbstverständnis als internationaler Autor. Die Beiträge
in diesem Band beschäftigen sich darüber hinaus mit »Geschenken für Remarque«
sowie einem Essay zu Displaced Persons, verschiedenen Übersetzungen, der
Thematik des Heimwehs sowie der aktuellen deutschen Neuverfilmung von Im Westen nichts Neues. Alice Cadeddu, M.A., war Mitarbeiterin am Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum der Universität Osnabrück und ist jetzt im
Staatsministerium für Kultur und Medien tätig. Claudia Junk, M.A., ist Mitarbeiterin am Erich
Maria Remarque-Friedenszentrum der Universität Osnabrück. Dr. Thomas F. Schneider ist Privatdozent für
Neuere Deutsche Literatur an der Universität Osnabrück und leitete bis Ende
2022 dort das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum.
Alice Cadeddu, Claudia Junk, Thomas F. Schneider
(Hgg). Das
Wunderbare, die Idylle und der Krieg Aufsätze
zu Erich Maria Remarque und zur Lyrik des Ersten Weltkriegs. Krieg und Literatur / War and Literature XXIX, 2023, 180 Seiten,
kartoniert. Universitätsverlag Osnabrück bei V&R unipress (Göttingen). € 45,– D / € 47,– A / € 45,– eBook Bei Abnahme der Reihe: € 40,– D / € 42,– A ISBN 978-3-8471-1676-9 Erhältlich über den Buchhandel Anlässlich des 125. Geburtstages Erich Maria
Remarques am 22. Juni 2023 widmet sich dieser Band einzelnen Aspekten der
Werke und des Wirkens des Autors. Wunderbares, Idyllisches und der Krieg in
verschiedenen Romanen werden dabei ebenso betrachtet wie verschiedene Formen
des sich Erinnerns. Behandelt wird auch die Frage nach der Aktualität der
Bücherverbrennung von 1933 neunzig Jahre danach – und was die Ermordung von
Remarques Schwester Elfriede Scholz mit uns heute zu tun hat. Ergänzt werden
die Beiträge zu Remarque durch einen Aufsatz zur englischen und deutschen
Lyrik des Ersten Weltkrieges sowie einige Rezensionen. Alice Cadeddu, M.A., war Mitarbeiterin am Erich
Maria Remarque-Friedenszentrum der Universität Osnabrück und ist jetzt im
Staatsministerium für Kultur und Medien tätig. Claudia Junk, M.A., ist Mitarbeiterin am Erich
Maria Remarque-Friedenszentrum der Universität Osnabrück. Dr. Thomas F. Schneider ist Privatdozent für
Neuere Deutsche Literatur an der Universität Osnabrück und leitete bis Ende
2022 dort das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum. Claudia
Roth im Remarque-Friedenszentrum Am 10.
September besuchte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth,
das Remarque-Friedenszentrum. Zuvor trug sie sich mit einem Zitat von
Remarque in das Goldene Buch der Stadt Osnabrück ein: Die
Welt braucht Frieden und die Welt muss etwas haben, an das die Menschen
glauben …Menschlichkeit, Verständnis, Fortschritt und Bereitschaft zum
Helfen. Der Mensch ist gut – trotz allem. Ihr großes Interesse für Remarque zeigte sich bereits bei der
Oscar-Verleihung im März, als sie Auszeichnung der neuen Verfilmung von Im
Westen nichts Neues zum Anlass nahm, in die USA zu reisen und
verschiedene kulturelle Häuser und Veranstaltungen zu besuchen, die im
Zusammenhang mit dem Autor oder den Themen Krieg und Exil standen wie z.B.
die „Villa Aurora“ in Los Angeles. Bei ihrem Besuch des Remarque-Friedenszentrums stand vor allem die
Sonderausstellung „Networking Remarque“ zum 125. Geburtstag des Autors im
Fokus ihres Interesses. Claudia Roth hatte viele Fragen, so dass ein reges
Gespräch über das Werk, vor allem aber über das Wirken des Autors entstand
und die eine Stunde Zeit, die sie mitbrachte, zu kurz war, um alles zu
beantworten.
»Networking Remarque« und »Ein
Geschenk für Remarque«: Zwei Ausstellungen zum 125. Geburtstag des
Schriftstellers Stadt Osnabrück am 23. Juni 2023
Sven Jürgensen im Gespräch mit Hans Peterse – Ein Rückblick Seit Anfang 2023 hat Dr. Sven Jürgensen kommissarisch
die Stelle des Direktors
des Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrums in Osnabrück inne. Im Rahmen des VG-Treffs führte Hans Peterse am 28. März 2023 im Felix-Nussbaum-Haus ein
Gespräch mit Sven Jürgensen.
Neben Remarque
und Im Westen nichts
Neues kamen auch Felix Nussbaum, Daniel Libeskind (als Architekt
des Felix-Nussbaum-Hauses)
und Friedrich Vordemberge-Gildewart
zur Sprache. Als Leitpfaden für das Gespräch diente Sven Jürgensens
2022 erschienene große
Monografie Felix
TRaum. Felix
Nussbaums
Bilder in Daniel Libeskinds
Räumen.
In diesem Werk
befasst
er sich mit der Wechselwirkung zwischen Nussbaums
Bilderwelt und der Architektur Libeskinds. Im Interview betonte Jürgensen,
dass Felix Nussbaum schon in der Anfangsphase seiner Karriere in Berlin
am Ende
der zwanziger
und Anfang der dreißiger
Jahre von Kollegen und Kritikern
als bedeutender Künstler
wahrgenommen wurde. In dieser Zeit
veröffentlichte Remarque seinen großen Roman
über den
Ersten Weltkrieg und feierte
Vordemberge-Gildewart
erste Erfolge in Hannover und Paris.
Jürgensen plädierte dafür, Nussbaum, Remarque
und Vordemberge-Gildewart
(wie auch Hans Calmeyer)
nicht isoliert
voneinander zu betrachten,
sondern
die Querverbindungen (biografische wie gesellschaftliche)
zwischen ihnen auszuloten. Das Publikum hatte nach dem Gespräch Gelegenheit,
Fragen zu
stellen und mit
zu diskutieren. Nach der
Veranstaltung fand in der Lagerhalle ein Abendessen
mit Sven
Jürgensen
statt, wo die Gespräche fortgesetzt werden konnten.
mit Dr. Sven Jürgensen vom
Remarque-Friedenszentrum Wenige Tage vor der Oscar-Prämierung der Neuverfilmung von
Remarques Antikriegsklassiker Im Westen
nichts Neues besuchte überraschend Dr. Oliver Ernst von der
Konrad-Adenauer-Stiftung das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum in
Osnabrück. Er wollte einen Podcast mit dem kommissarischen Leiter des Friedenszentrums,
Dr. Sven Jürgensen, aufnehmen. Ihn interessierten insbesondere die
Verfilmungen des Romans. Das Buch hatte den in Osnabrück 1898 geborenen
Schriftsteller über Nacht berühmt gemacht. Die Verfilmung von 1930 erhitzte
dann noch einmal die Gemüter. In Deutschland wurde der Film sogar verboten.
Gleichwohl wurde schon diese Verfilmung mit zwei Oscars ausgezeichnet. Der
Jubel über die neuerliche Auszeichnung der aktuellen Adaption mit vier Oscars
ist noch nicht ganz verklungen, als der Podcast auf der Internetseite der
Konrad-Adenauer-Stiftung unter https://die-politische-meinung.podigee.io/32-menschenrechte
eingestellt wurde.
»Vier Oscars für Neuverfilmung von Im
Westen nichts Neues«. In
der Nacht von Sonntag auf Montag, 12. auf 13. März, wurde die Neuverfilmung des
Antikriegsklassikers „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque mit
vier Oscars für beste Kamera, bester internationaler Film, bestes Production
Design und beste Musik ausgezeichnet. Zuletzt wurde 2007 ein deutscher Film –
„Das Leben der Anderen“ – mit einem Oscar ausgezeichnet. Die Freude über die
Oscars ist auch in Remarques Heimatstadt Osnabrück groß. Presse-Service.de., 9. März »Riesige
Medienresonanz auf Neuverfilmung von Im Westen nichts Neues«
»Die Nominierung im Jahr des 125. Geburtstages Remarques
regte auch das Interesse für seine Heimatstadt Osnabrück an, die Remarque in
seinen Romanen immer wieder als Kulisse genutzt hat, so auch in seinem Roman Im Westen nichts Neues, der ihn
weltberühmt gemacht hat«, erklärt Jürgensen. »Zahlreiche Journalisten wollten
wissen, wieviel Osnabrück in der Verfilmung steckt und was die Neuverfilmung
des Klassikers aller Antikriegsfilme für die Friedensstadt Osnabrück
bedeutet.« Im Gegensatz zum Roman, wo Osnabrück zwar beschrieben aber
namentlich nicht genannt wird, wird der Name der Stadt im neuen Film zweimal
genannt. Insofern hat der Regisseur Edward Berger durchaus berücksichtigt,
aus welcher Stadt der Autor der weltberühmten Vorlage kommt.
Artikel von Dr. Sven Jürgensen »Kommt Hitler,
kommt Krieg!«. Heute vor 90 Jahren: Wie die Osnabrücker Remarque, Nussbaum
oder Calmeyer 1933 die Machtergreifung erlebten. Am 30. Januar 1933
wurde Adolf Hitler Reichskanzler von Deutschland – ein bedrückender Tag,
vermutlich auch für vier berühmte Osnabrücker: Erich Maria Remarque, Felix
Nussbaum, Friedrich Vordemberge-Gildewart (VG) und Hans Calmeyer. Wie und wo
begleiteten sie diesen Tag, dieser Frage geht der kommissarische Leiter des
Remarque-Friedenszentrums, Dr. Sven Jürgensen, in seinem Beitrag nach. Zum vollständigen Artikel gelangen Sie hier. OS-Radio 104,8: am
16. Januar:
Anmoderation:
Im Jubiläumsjahr – 375 Jahre Westfälischer Friede – spielt das Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum eine besondere Rolle. Die Dauerausstellung zu Leben
und Werk Erich Maria Remarques bietet anhand von Fotografien, Dokumenten und
Handschriften einen detaillierten Blick in das Leben und Schaffen des in
Osnabrück geborenen und aufgewachsenen Schriftstellers. Mit seinem
Anti-Kriegsroman Im Westen nichts Neues
wurde er weltberühmt. Im
Mittags-Talk mit OS-Radio 104,8 mit Moderator Sören Hage berichtet Dr. Sven
Jürgensen über die heutige Bedeutung von Erich Maria Remarque, teilt seinen
eigenen Blick auf das Thema Frieden und verdeutlicht die Rolle Osnabrücks bei
diesen Fragen. Hier
geht’s zur Onlineversion: OS-Radio
Mittags-Talk 07.12.2022 Pressesprecher übernimmt Leitung des Erich Maria
Remarque-Friedenszentrums Zum 1. Januar 2023 wechselt
der langjährige Pressesprecher der Stadt Osnabrück, Dr. Sven
Jürgensen, ins Erich Maria Remarque-Friedenszentrum und übernimmt zunächst
kommissarisch die Leitung. Wegen einer längeren Erkrankung im Team des
Zentrums wurde dieser Wechsel notwendig, weil anders das ambitionierte
Veranstaltungsprogramm im kommenden Jahr, mit dem an den Geburtstag Remarques
vor 125 Jahren erinnert werden soll, nicht durchgeführt werden kann. „Ich
danke Dr. Jürgensen dafür, dass er bereit ist, diese neue Aufgabe zu übernehmen“,
sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Er wird mit all seinen
Erfahrungen und Interessen das Team verstärken. Ich bin überzeugt davon, dass
er auch neue Impulse setzen wird, durch die das Zentrum lokal und
überregional noch stärker wahrgenommen werden kann. Das entspricht der
Bedeutung des in Osnabrück geborenen Schriftsellers Remarque. Jürgensen
bleibt städtischer Mitarbeiter in meinem Vorstandsbereich.“ Jürgensen
ergänzt: „Ich bin sehr gespannt auf die neue Aufgabe, die ich sehr gern übernehme,
weil ich nun die Möglichkeit habe, meine kulturellen, journalistischen und
wissenschaftlichen Interessen zusammenzuführen. Sehr gern übernehme ich auch
die Aufgabe, Ansprechpartner für das Thema „Friedrich Vordemberge-Gildewart“
zu sein. Beide Biografien zusammen ermöglichen tiefe Einblicke in die
Umbrüche des 20. Jahrhunderts. Diese zu zeigen wird zu den Aufgaben des
Zentrums gehören.“ Photo:
Dr. Sven Jürgensen © Stadt Osnabrück, Janin Arntzen Seit 11. November 2022 Podcast »Zugehört!« des Zentrum
für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr »Im Westen nichts
Neues« Dr. Friederike Hartung
im Gespräch mit Claudia Junk (Erich Maria Remarque-Friedenszentrum) und Dr.
Christian Stachelbeck (ZMSBw) Seit 25. Oktober 2022 Podcast SWR2 – Forum: »Im Westen nichts Neues« bei Netflix – Wie
aktuell ist Remarques Roman? Gregor Papsch
diskutiert mit Prof. Dr. Sabina Becker (Literaturwissenschaftlerin an der
Universität Freiburg), Claudia Junk (Erich Maria Remarque-Friedenszentrum)
und Prof. Dr. Jörn Leonhard (Historiker an der Universität Freiburg) 5. Juli 2022 Der Pazifismus
hat noch lange nicht ausgedient Interview mit Dr. Thomas Schneider Stefan Boes auf Perspective
Daily über Remarque, den Krieg in der Ukraine und die Rolle des
Pazifismus und die aktuelle Bedeutung des Schriftstellers Remarque.
Dazu ein Interview mit Thomas Schneider vom Erich Maria
Remarque-Friedenszentrum.
Den vollständigen Bericht von Stefan Boes lesen Sie hier.
22.
Juni
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Publikationen Im
Dezember 2022 erschienen: Adaption und Analyse. Remarques Werk in diversen
Kontexten Erich Maria Remarque Jahrbuch/Yearbook XXXII (2022). Herausgegeben Thomas
F. Schneider. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2022, 102 Seiten,
Abbildungen, EUR 25,–, im Abonnement EUR 20,–. Bereits mit der Veröffentlichung von Erich Maria
Remarques »Im Westen nichts Neues« erfolgten Adaptionen des Werkes in anderen
Medien wie Musik, Comic oder Film. Auch die weiteren Werke wurden und werden
kontinuierlich in anderen Medien verarbeitet. Ebenso lässt sich weltweit eine
ungebrochene Aufmerksamkeit und Rezeption sämtlicher Werke beobachten. Die
Beiträge dieses Bandes widmen sich diesen Phänomenen. So wird die Verfilmung
von »Drei Kameraden« durch Frank Borzage im Jahre 1938 erstmals intensiv analysiert
(Marc Hieger) sowie eine detaillierte Analyse des Romans »Der Himmel kennt
keine Günstlinge« durchgeführt (Barbara Pogonowska). Der Comic »Arc de
Triomphe« von Yang Yilin, Yang Kaili und Bing Lang aus dem Jahr 1998 wird
zudem in diesem Band erstmals vollständig außerhalb der VR China publiziert
und somit einem völlig neuen Publikum zugänglich gemacht.
Illustrierte Kriegspost. Briefe und Karten
deutscher Künstler als Zeitzeugen Krieg
und Literatur/War and Literature Jahrbuch/Yearbook
XXVIII (2022). Herausgegeben von Claudia Junk und Thomas F. Schneider.
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2022, 230 Seiten, EUR 45,–, im
Abonnement EUR 40,–. Der Kunsthistoriker Dr. Wolfgang Knop hat über Jahrzehnte
eine umfangreiche Sammlung mit Illustrationen sowie Postkarten und Briefen
zeitgenössischer Künstler zusammengetragen. Dieser Band präsentiert jene fast
100 Sammlungsstücke, die sich mit Krieg und kriegerischen Konflikten
beschäftigen, sie dokumentieren, reflektieren und kommentieren. Die
Spannbreite der Werke reicht vom Ersten Weltkrieg bis zur Jahrtausendwende
und verdeutlicht eindringlich die Auseinandersetzung der Künstler mit Krieg,
seinen nachhaltigen Folgen und die pazifistische Position der Künstler, die
in der Kombination von Wort und Bild auf den Korrespondenzstücken zum
Ausdruck kommt. Wolfgang Knop erläutert und kommentiert die einzelnen Blätter
in einem umfangreichen Beitrag und gibt wertvolle Hintergrundinformationen.
Im
Dezember 2021 erschienen:
Erich Maria Remarque Jahrbuch/Yearbook XXXI (2021). Herausgegeben von
Alice Cadeddu, Renata Dampc-Jarosz, Claudia Junk, Paweł Meus und Thomas
F. Schneider. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2021, 294 Seiten,
Abbildungen, EUR 25,–, im Abonnement EUR 20,–. 50 Jahre nach Erich Maria Remarques Tod werden von der
aktuellen Remarque-Forschung auch bislang wenig beachtete Aspekte vermehrt in
den Blick genommen. Die Beiträge dieses Bandes, die auf eine Tagung zum 50.
Todestag an der schlesischen Universität Katowice/Sosnowiec zurückgehen,
betrachten daher neben den klassischen Romanen so unterschiedliche Werke wie
die frühen Romane oder die Erzählungen zum Ersten Weltkrieg. Zum Teil
erstmals werden die Interviews Remarques, seine aktuelle Rezeption in
unterschiedlichen Kultur- und Sprachräumen, die Adaption der Werke in Medien
wie Graphic Novels und ihre internationale Verwendung im universitären und
schulischen Unterricht untersucht und dargestellt.
Im Oktober
2021 erschienen: Wenn Soldaten wie Gespenster sind. Literarische
Verarbeitungen der Kriege des 20. Jahrhunderts Krieg
und Literatur/War and Literature Jahrbuch/Yearbook
XXVII (2021). Herausgegeben von Claudia Junk und Thomas F. Schneider. Göttingen:
Vandenhoeck & Ruprecht, 2021, 204 Seiten, EUR 45,–, im Abonnement EUR
40,–. Aus Die Soldaten im Chaco-Krieg zwischen Bolivien und
Paraguay (1932–35) kämpften vor allem mit einem großen Wassermangel, die
amerikanischen Soldaten im Spanisch-Amerikanischen-Krieg auf Kuba (1898)
dagegen mit Nässe, Fäulnis und Seuchen, die Soldaten im Ersten Weltkrieg mit
der industrialisierten Kriegführung. Wie diese vielfältigen
Traumatisierungen, die die Kombattanten zu »Gespenstern« werden ließen,
schriftlich in autobiografischen Berichten und in fiktionaler Literatur
verarbeitet wurden, verbindet die Beiträge dieses Bandes. Dabei stehen
unterschiedliche Autoren wie Augusto Céspedes, Arnold Zweig, Paul Coelestin
Ettighoffer, Johann Jacob Jörimann oder die deutsche Heimkehrerliteratur von
Joseph Roth über Hans Sochaczewer und Alfred Döblin bis zu Erich Maria
Remarque im Vordergrund der literarturwissenschaftlichen Analysen.
Im
Mai 2020 erschienen:
Erich Maria Remarque Jahrbuch/Yearbook XXX (2020). Herausgegeben von
Alice Cadeddu, Claudia Junk und Thomas F. Schneider. Göttingen: Vandenhoeck
& Ruprecht, 2020, 268 Seiten, Abbildungen, EUR 25,–, im Abonnement EUR
20,–. Zu seinen Lebzeiten zählte Erich Maria Remarque zu den
wirkmächtigsten deutschsprachigen Autoren. Doch welchen Stellenwert nehmen er
und sein Werk heute, 50 Jahre nach seinem Tod international ein? Wie werden
seine Werke und Positionen heute diskutiert und welche Zielsetzungen werden
damit in verschiedenen Medien verbunden?
Die Beiträge dieses Bandes beleuchten diese Fragen aus
historischer, literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive; sie ziehen
ein Resümee der Rezeption in einzelnen Ländern und Kulturen und beschreiben
die Veränderungen, die das Autorbild und das Werk Remarques in den Augen der
Leserinnen und Leser in den vergangenen Jahrzehnten weltweit erfahren haben.
Dabei wird nicht nur die literaturwissenschaftliche und literarische Rezeption
in den Blick genommen, sondern der Fokus auch auf die künstlerische
Auseinandersetzung mit Remarque in Film, Theater, bildender Kunst und Graphic
Novel erweitert.
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